Risiken erkennen und steuern
Meldung 24.02.2021
Jede Organisation ist in ihrer Arbeit Risiken ausgesetzt, die eine effektive und effiziente Aufgabenerledigung beeinträchtigen oder gar ganz verhindern können. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich Risiken zu einer Krise entwickeln. Bei zunehmender Komplexität des Umfeldes und wachsender Unsicherheit über künftige Entwicklungen ist es umso wichtiger, Risiken frühzeitig zu erkennen und sie vorausschauend zu steuern. Vor diesem Hintergrund nimmt das Thema „Risikomanagement“ im neuen Organisationshandbuch einen breiteren Raum ein als bisher.
Den Grundlagenbeitrag bildet der Abschnitt „Risikomanagement“ im Kapitel „Managementansätze und –instrumente“. Hier haben Experten und Expertinnen aus Wissenschaft und Verwaltungspraxis verschiedene Ansätze skizziert, die für ein behördenspezifisches - an der Gesamtstrategie ausgerichtetes- Risikomanagement genutzt werden können. Strategisch betrachtet dient das Risikomanagement dazu, Risiko-Potentiale, die das Erreichen der Organisationsziele gefährden können, der Führung transparent zu machen, zu bewerten und damit die Steuerbarkeit der Organisation zu erhöhen. Es beinhaltet die Gesamtheit der organisationsweiten Maßnahmen und Prozesse, die das Ziel der Identifikation, Beurteilung, Steuerung und Überwachung von Risiken haben.
Quelle: BMI (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster)
Den Risiken der Korruption und der mangelnden IT-Sicherheit wurden eigene Unterabschnitte gewidmet. Sie sind Beispiele für Risiken, mit denen sich jede Behörde auseinandersetzen muss. Insbesondere mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung in allen Bereichen der Bundesverwaltung kommt der Informationssicherheit eine immer größere Bedeutung zu.
Das behördliche Risikomanagement bildet den Rahmen für die Durchführung von Risikoanalysen, sei es in Projekten (Projektrisiken), in Prozessen (Prozessrisiken) oder anderen Zusammenhängen.
Die Risikoanalyse wird im Methodenteil des neuen Organisationshandbuchs zunächst unabhängig von einem spezifischen Anwendungsszenario dargestellt. Hier steht das methodische Vorgehen beim Identifizieren und Bewerten von Risiken jeglicher Art im Mittelpunkt. Die Anwendung der Methode wird in den drei Abschnitten „Vorbereitung“, „Durchführung“ und „Abschluss“ erklärt. Dabei werden verschiedene Anwendungskontexte exemplarisch angeschnitten, um die Vielfalt der Umsetzungsmöglichkeiten zu verdeutlichen. Zudem werden Vor- und Nachteile der vorgestellten Verfahren aus dem Portfolio der Risikoanalyseverfahren aufgezeigt. Dies ermöglicht den Anwenderinnen und Anwendern eine differenzierte Einordnung der Ergebnisse.
Auf Prozessrisiken (Prozesse) und Projektrisiken (Projektmanagement) wird darüber hinaus in den jeweiligen Fachbeiträgen eingegangen.
Als Praxisbeispiel wird das Risikomanagementsystem der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung dargestellt.