Aktuelle Inhalte aus dem Organisationshandbuch

7.7 Controlling

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Mangement

Der Begriff Controlling steht für steuern, lenken und beaufsichtigen und bedeutet damit weit mehr als nur Kontrolle. Controlling unterstützt ergebnisorientiertes Steuern mit Hilfe von Zielen. Mit dem Aufbau von Controllingsystemen in der Bundesverwaltung wird das Ziel verfolgt, die unterschiedlichen Steuerungs- und Managementinstrumente in ein integratives und ganzheitliches Konzept einzubetten und so ihr optimales Zusammenwirken zu gewährleisten [1]. Planung, Kontrolle, Organisation, (Personal-)Führung und Information können als die Kernfunktionen eines Führungssystems angesehen werden. Controlling gewährleistet, dass diese Funktionen nicht isoliert nebeneinander stehen, sondern sinnvoll aufeinander abgestimmt und verknüpft werden. Aufgrund dieser Koordinierungsleistung kommt dem Controlling gewissermaßen eine Querschnittsfunktion zu. Controlling ist im Idealfall ein sich ständig wiederholender, zirkulärer Prozess, der die folgenden Instrumente aufeinander abstimmen kann:

  • Situationsanalysen, Zielsysteme, Kennzahlen, Indikatoren und qualitative Verfahren zur Erfassung der Zielerreichung, Zielvereinbarungen über den zeitlichen Rahmen, die Qualitätsstandards und die Ressourcen zur Zielerreichung, Berichtswesen, mit dem gewährleistet wird, dass die steuerungsrelevanten Informationen für jede Berichtsebene gesondert aufbereitet werden, Evaluierung.

Bei der Suche nach einem optimalen Controllingsystem gibt es keine generelle Empfehlung. Controlling ist ein in hohem Maße kontextabhängiges Verfahren, das auf die spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten einer Organisation zugeschnitten, also situativ gehandhabt werden sollte. Auf die Frage, welche Steuerungsinstrumente dabei in welcher Art und Weise zum Einsatz kommen, ist deshalb ein weites Spektrum an Antworten denkbar. Während es im operativen Bereich schwerpunktmäßig darum geht, das kurz- und mittelfristige Handeln der Organisation zu planen, befasst sich die strategische Ebene mit der Gesamtausrichtung der Organisation. Stand bisher die Frage "Machen wir die Dinge richtig?" im Vordergrund, richtet sich nun der Fokus auf die Fragestellung "Machen wir die richtigen Dinge?". Unter dem Leitbild der ergebnisorientierten Verwaltungssteuerung ist es das Ziel eines strategischen Controllings, die Wirkungen des Verwaltungshandelns anhand valider Kriterien zu evaluieren und die Verbesserung der Qualität von Verwaltungsdienstleistungen sichtbar zu machen. Eine wichtige Voraussetzung für ein wirksames Controlling ist die ausgewogene Betrachtung aller Zieldimensionen einer Organisation. Durch eine Orientierung am Balanced Scorecard-Ansatz wird einer einseitigen Schwerpunktbildung auf Kosten anderer wichtiger Zieldimensionen vorgebeugt. Die Zielsetzungen von Verwaltungsdienstleistungen lassen sich beispielsweise in die vier Dimensionen "Ressourcen", "Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", "Fachaufgaben" und "Adressatenbezug" gliedern. Die Verbesserung der Qualität soll durch mehr Effizienz beim Ressourceneinsatz, den Ausbau der Personalentwicklung, mehr. Effektivität bei der Aufgabenerledigung und einen stärkeren Adressatenbezug erreicht werden.[2]

Fußnote

[1] Vgl. BMI (2012), Informationen zu Controlling.
[2] Vgl. BMI (2012), Informationen zu Controlling.